Eigentlich sollte seit Ostersonntag beim TuSEM Essen nach Wochen der sportlichen Misere wieder bessere Laune herrschen. Denn der Auftritt, den die Essener beim Spitzenteam aus Bietigheim lieferten, war tadellos und enorm imponierend. Kapitän Jonas Ellwanger war es, der den Gastgebern in den Schlusssekunden den Ball klaute und per Tempogegenstoß zum viel umjubelten 28:28 einnetzte. Und doch beschlich manche von denen, die es mit dem TuSEM halten, eine böse Vorahnung, die sich im Laufe der Woche bestätigen sollten. Denn mit Malte Seidel und Julius Rose verletzten sich zwei Spieler so schwer, dass es für beide das Saisonaus bedeutet. Besonders die Verletzung von Malte Seidel ist ein riesiger Nackenschlag. Der Abwehrspezialist hatte im Frühjahr bekanntgegeben, dass er seine Karriere nach dieser Spielzeit beenden wird. Somit wird Seidel kein Spiel mehr für den TuSEM absolvieren können. Neben dem menschlichen Verlust und dem emotionalen Aspekt bedeutet dies auch sportlich eine herbe Schwächung, zählt Seidel doch im Innenblock zu den besten Spielern der gesamten Liga. Für TuSEM-Coach Michael Hegemann war die Verletzung von beiden Spielern ein großer Schock: „Auf der einen Seite geht es da um den Menschen an sich. Man kann Julius und Malte nur wünschen, dass sie ihre Reha erfolgreich bewältigen können. Beide Ausfälle treffen uns sportlich schwer.“ Seidel verletzte sich gegen Bietigheim bereits nach wenigen Minuten. Umso imponierender war die Reaktion der Essener, die sich mit aller Macht und diversen Abwehrformationen gegen eine erneute Niederlage stemmten.
TuSEM kann riesigen Schritt Richtung Klassenerhalt machen – Hegemann muss „beim Kader improvisieren“
Am Sonntag steht für den TuSEM also die nächste Aufgabe an – die gleichzeitig eine riesige Chance darstellt. Denn mit einem Sieg gegen den Aufsteiger aus Vinnhorst könnten die Essener einen riesigen Schritt in Richtung Klassenerhalt machen. Momentan trennen beide Teams sieben Punkte. Gewinnen die Essener, wäre der Klassenerhalt bei neun Punkten Vorsprung auf einen direkten Aufstiegsplatz fast schon gesichert. Gleichzeitig besteht die Gefahr, dass die Gäste mit einem Auswärtssieg den Vorsprung schmelzen lassen. Der Aufsteiger aus Hannover unterlag am vergangenen Spieltag knapp mit 24:26 gegen den TuS Nettelstedt-Lübbecke. Im Hinspiel entriss das Team von Trainer Davor Dominikovic dem TuSEM den Auswärtssieg in den Schlussminuten (22:22). Es steht also einiges auf dem Spiel, was auch Michael Hegemann naturgemäß nicht ergangen ist: „Uns erwartet am Sonntag ein kampfbetontes Spiel. Besonders Vinnhorst hat maximalen Druck, die Partie zu gewinnen. Wir haben in Bietigheim viel bewiesen und haben den Anspruch an uns selber, das Spiel zu gewinnen. Die personelle Knappheit ist bekannt, da müssen wir an der ein oder anderen Stelle improvisieren.“ Der TuSEM freut sich über jeden Fan, der am frühen Sonntagabend in die Halle kommt, um die Jungs vor Ort zu unterstützen. Gemeinsam mit den Fans soll dann als Einheit endlich der erste Heimsieg 2024 eingefahren werden. Tickets gibt es unter [www.tusemessen.de/tickets]() und an den Abendkassen. Für alle Daheimgebliebenen besteht die Möglichkeit, die Partie bei DYN zu verfolgen.
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