Am Ende war dann doch nochmal Zittern angesagt. Lange hatte der TuSEM den VfL Eintracht Hagen auf Distanz beim „Summer Game“ in Iserlohn gehalten. Bereits zur Pause führte die Hegemann-Sieben mit fünf Toren. Im zweiten Durchgang kämpften sich die Gastgeber Tor um Tor heran. Am Ende jubelten allerdings die Essener, für die Max Neuhaus mit einem Schlagwurf bei drohendem Zeitspiel das Spiel entschied. Der TuSEM gewinnt also in dieser Saison beide Spiele gegen Hagen und schob sich tabellarisch an einigen Teams vorbei. Vor dem 33. Spieltag steht die Ruhrpott Schmiede auf Platz elf, nur einen Zähler hinter dem TV Großwallstadt. Platz zehn und die damit verbundene DHB-Pokal-Qualifikation ist also noch absolut greifbar. TuSEM-Coach Michael Hegemann wusste die Bedeutung der in Iserlohn gewonnenen Auswärtspunkte definitiv zu schätzen und zeigte sich erfreut über den Auftritt seiner Mannschaft: „Die Zuschauer haben heute bei diesem tollen Event zwei Mannschaften gesehen, die über die gesamten 60 Minuten hinweg gefightet haben. In der ersten Hälfte hatten wir die deutlich bessere Torhüterleistung, was uns ermöglicht hat, einen Vorsprung herauszuspielen. Zuhause drückt momentan bei uns der Schuh und wir sind froh, dass wir auswärts unsere Stärken ausspielen konnten und das Ding gezogen haben.“ Mit 28:36-Zählern liegt der TuSEM wie angeführt auf Platz elf. Neben den Essenern können sich realistisch betrachtet noch mindestens vier weitere Teams berechtigte Hoffnungen auf den ominösen Platz zehn machen.
Viele Emotionen zum Abschied – Hegemann betont auch die sportliche Bedeutung
Eine dieser Mannschaften wird am Freitag dann in der Sporthalle am Hallo zu Gast sein. Der TV Hüttenberg steht derzeit auf dem zwölften Rang und damit bei gleicher Punktzahl nur einen Platz hinter dem TuSEM. In Hinspiel gewann die Mannschaft von Cheftrainer Stefan Kneer deutlich mit 33:25 und schickte die Essener ohne Punkte zurück ins Ruhrgebiet. Was diesen Spieltag aus TuSEM-Sicht aber absolut überstrahlt, sind die Verabschiedungen der Spieler und Verantwortlichen, die am Freitag zum letzten Mal für den TuSEM auf oder neben der Spielfläche stehen. Auf Spielerseite sind es neben Kapitän Jonas Ellwanger, der nach schier unglaublichen 26 Jahren beim TuSEM seine Karriere beendet, Malte Seidel, Felix Klingler, Philipp Asmussen, Lukas Diedrich, Luis Buschhaus und Jonas Kämper. Darüber hinaus verlassen auch Michael Hegemann und sein Co-Trainer Marvin Wettemann sowie unser Torwarttrainer Stephan Nocke den TuSEM am Saisonende. Viele Abschiede also, die sicherlich viele Emotionen bei den Protagonisten und den Fans hervorrufen werden. Für Hegemann selbst ist der Abschied mit viel Wehmut verbunden: „Neben der Vorfreude, noch einmal ein Heimspiel erleben zu dürfen, blicke ich mit viel Wehmut auf meine Zeit beim TuSEM zurück. Ich durfte hier meine Spielerkarriere beenden und bin seit zehn Jahren hier als Verantwortlicher tätig. Gemeinsam haben wir viel erlebt, ich denke da an den Klassenerhalt in Saarlouis oder meine ersten Spiele als Cheftrainer.“ Dass neben der ganzen Emotionalität auch noch zwei wichtige Punkte auf dem Spiel stehen, ist dem 47-Jährigen naturgemäß nicht entgangen: „Du wirst diesen ganzen Rahmen nicht ausblenden können. Die Spieler haben hier viel erlebt, es sind Freundschaften entstanden. Trotzdem geht es am Freitag auch um zwei Zähler, die wir einfahren wollen.“ Die Heimbilanz im Jahr 2024 sieht beim TuSEM bekanntermaßen mau aus, bislang sprang nur ein Sieg in sieben Spielen heraus. Umso wichtiger wäre da ein Heimsieg gegen den direkten Konkurrent aus Mittelhessen. Der TuSEM möchte darauf hinweisen, dass aufgrund der erhöhten Ticketnachfrage Tickets im Vorfeld bei Ticketmaster erworben werden sollten. An der Abendkasse wird es am Freitag voraussichtlich nur noch Stehplätze und Einzelplätze geben. Für alle Daheimgebliebenen besteht die Chance, die Partie bei DYN zu verfolgen. Start der Übertragung ist 19:50 Uhr.
TUSEM-Newsletter abonnieren und alle Neuigkeiten rund um den TUSEM Essen aus erster Hand erfahren.