Handball-Zweitligist TUSEM Essen hat am 28. Spieltag einen Punkt beim HC Elbflorenz 2006 geholt. Die Mannschaft von Trainer Daniel Haase jubelte am Ende über ein 30:30-Unentschieden, nachdem sie lange Zeit einem Rückstand hinterhergelaufen war. Bester Werfer beim TUSEM war Rechtsaußen Felix Eißing mit acht Toren ohne Fehlversuch, im Tor glänzte Dominik Plaue mit zwölf Paraden (40% gehaltene Bälle). Für Dresden waren Sebastian Greß und Timo Löser jeweils sechsmal erfolgreich.
Nach zwei Auswärtssiegen in Serie war der TUSEM bestrebt, auch in Dresden Punkte mitzunehmen. Dieses Vorhaben geriet allerdings schnell in Gefahr, da die Gastgeber den deutlich besseren Start in die Partie erwischten. Die Essener scheiterten zu oft an HC-Schlussmann Cantegrel, sodass die Dresdener früh mit 4:0 führten. TUSEM-Cheftrainer Daniel Haase nahm eine frühe Auszeit, um seine Männer neu einzustellen. Dies klappte allerdings nur bedingt: Elbflorenz baute seinen Vorsprung auf zwischenzeitlich sechs Tore aus (13:7, 18. Minute). Vor allem Torwart Dominik Plaue war es in dieser Phase zu verdanken, dass der TUSEM nicht noch deutlicher ins Hintertreffen geriet. Der 29-Jährige war einige Male spektakulär zur Stelle und zeigte eine großartige Leistung. Auch vorne kamen die Essener nun etwas besser zur Geltung, jedoch ging Dresden mit einer komfortablen 18:13-Halbzeitführung in die Pause.
Aufholjagd des TUSEM wird belohnt – Homscheid bleibt am Ende cool
Der TUSEM hatte also nicht mehr viel zu verlieren – und trat nach der Halbzeit auch so auf. Vorne setzte Haase nahezu permanent auf ein Sieben-gegen-Sechs, wodurch insbesondere Oskar Kostuj profitierte. Der Rückraumspieler war gleich zweimal zur Stelle und traf zum 18:20-Anschluss. In der Folge gelang es den Essenern allerdings (noch) nicht, das Spiel kippen zu lassen. Dresden bewahrte permanent seinen Vorsprung und hielt den TUSEM bei zwei oder drei Toren Abstand. Erst in der 49. Minute verwandelte der bis dato fehlerlose Jan Reimer einen seiner insgesamt fünf Siebenmeter und erzielte das 24:25 aus Essener Sicht. Eine Minute später glich Nils Homscheid gar aus, ehe Felix Göttler in der 53. Minute die erste TUSEM-Führung (27:26) an diesem Abend erzielte. Die Haase-Sieben hatte nun Oberwasser: Eißing baute den Vorsprung auf zwei Tore aus, ehe Kostuj eine Zeitstrafe erhielt. Dresden nutzte die Überzahl, um den Spielstand wieder auszugleichen (29:29, 58. Minute).
Die Schlussphase war dann an Dramatik kaum zu überbieten: Jan Reimer verwarf einen Siebenmeter, im Gegenzug erzielte Timo Löser die erneute Führung für die Gastgeber. Doch der TUSEM sollte noch eine Chance bekommen. Nach Ablauf der Spielzeit erhielten die Essener einen letzten Siebenmeter. Reimer trat ob des genannten Fehlwurfs nicht erneut an, sodass Homscheid die Verantwortung übernahm. Und der TUSEM-Toptorschütze blieb cool – 30:30, der Rest war ausgelassener Jubel. Homscheid selbst blieb angesichts dieser Szene sehr bescheiden und stellte die Mannschaftsleistung in den Mittelpunkt: „Nach der ersten Halbzeit rechnen nicht mehr viele in der Halle mit uns. Wir zeigen aber dann eine fantastische Moral und stellen eine richtig gute Abwehr inklusive Dominik Plaue. Unser Überzahlspiel hat heute sehr gut funktioniert. Dass es so endet, war ein hartes Stück Arbeit, ist aber dafür umso schöner.“ In der Tabelle bleiben die Essener auf dem achten Platz, während Dresden weiterhin Platz fünf belegt. Für den TUSEM geht es in der nächsten Woche mit einem Heimspiel weiter: Am frühen Sonntagabend (27. April) ist dann der Dessau-Roßlauer HV zu Gast in der Sporthalle „Am Hallo“.
HC Elbflorenz 2006 – TUSEM Essen 30:30 (18:13)
Dresden: Mallwitz (fünf Paraden, 31%), Cantegrel (acht Paraden, 28 Prozent) – Wucherpfennig (2), Dierberg (2/1), Klepp (3), Pehlivan, Aktas, Stavast (2), Greß (6), Stoyke, Döbler (2), Dutschke (1), Thümmler (1), Possehl (3), Löser (6), Seidler (2)
TUSEM: Wipf (eine Parade, 9%), Plaue (zwölf Paraden, 40%) – Wilhelm (1), Göttler (4), Hermeling (1), Wolfram, Homscheid (6/1), Reimer (4/4), Eißing (8), Szczesny, Clarius (1), Szuharev, Neuhaus (2), Kostuj (3), Mast (1), Werschkull
Siebenmeter: 1/1 – 5/6
Zeitstrafen: 3 – 3
Schiedsrichter: Timo Hofmann und Thomas Horath