TUSEM verliert in Kiel - Abstieg nicht mehr zu verhindern

TUSEM verliert in Kiel - Abstieg nicht mehr zu verhindern
Spielbericht 30.05.2021
Der TUSEM Essen hat sein Auswärtsspiel in der Liqui Moly Handball-Bundesliga beim THW Kiel verloren. Dem Spitzenreiter unterlag die Mannschaft von Trainer Jamal Naji mit 25:37 (14:21) und kann damit den Klassenerhalt nicht mehr erreichen.

TUSEM-Trainer Jamal Naji hat ein Auswärtsspiel in Kiel als „Mythos“ bezeichnet, ehe er mit seiner Mannschaft die Reise in den hohen Norden antrat. In der Wunderino-Arena wartete der Rekordmeister und Spitzenreiter auf den Aufsteiger, weshalb die Ausgangslage ziemlich eindeutig war. Alles andere als eine Niederlage, wäre aus Sicht der Gäste eine große Überraschung gewesen.

Doch in der Anfangsphase glaubte der TUSEM daran, den Favoriten ärgern zu können. Gewohnt mutig starteten die Jungs von der Margarethenhöhe, angetrieben von Justin Müller und Eloy Morante. Immer, wenn sie ihr Tempospiel auf die Platte bringen konnten, hatte Kiel Probleme hinterherzukommen. So belohnte sich der Aufsteiger aus dem Ruhrgebiet mit dem zwischenzeitlichen 5:5 (10.) durch Noah Beyer. Auch die Abwehr hielt bis dahin dem Druck der Hausherren ordentlich stand. Allerdings zeigte sich in der Folge, dass die Kieler ziemlich gut auf den TUSEM eingestellt waren. Schnell hatte der Tabellenführer die Partie im Griff und konnte sich absetzen. Sander Sagosen lenkte das Spielgeschehen auf Seiten des THW, der jeden Fehler der Essener sofort bestrafte. Immer wieder fuhren die Gastgeber schnelle Gegenstöße über Sven Ehrig oder kamen dank der Weltklasse von Domagoj Duvniak zu weiteren Toren.

Die Gäste präsentierten sich zwar nicht wie ein Abstiegskandidat, mussten aber erkennen, dass der THW eine Nummer zu groß war. Der Deutsche Meister verteilte kaum Geschenke und war gnadenlos. Angefangen bei Dario Quenstedt im Tor, über die sehr stabile Abwehr, bis hin zu den schnell gespielten und durchschlagskräftigen Angriffen – Kiel ließ die Muskeln spielen. Die Mannschaft war von Trainer Filip Jicha gut auf den Gegner eingestellt und nahm die Aufgabe sehr ernst. So ließ sie sich auch nicht vom Weg abbringen und konnte ihre Führung bis zur Pause schon auf sieben Tore ausbauen (21:14).

Damit war im Prinzip schon eine Vorentscheidung gefallen, zumal der Favorit nicht daran dachte nachzulassen. Das spürte der TUSEM auch zu Beginn des zweiten Durchgangs: Kiel drückte weiter aufs Tempo und legte nach. Immer wieder initiierten Steffen Weinhold, Sander Sagosen und Miha Zarabec gefährliche Angriffe, die die Essener nicht stoppen konnten.

Auf der anderen Seite versuchte es die Mannschaft aus dem Ruhrgebiet immer wieder mit guten Ideen, doch diese reichten nicht immer aus, um die Hintermannschaft des Favoriten zu überlisten. Bemerkenswert war jedoch, dass Trainer Jamal Naji allen Spielern die Chance gab, sich zu zeigen. So kam unter anderem Nils Homscheid zu einigen Einsatzminuten beim Auswärtsspiel in Kiel.

Wirklich gefährlich werden konnte der TUSEM dem THW aber nicht, dafür war er schon zu weit abgeschlagen. Letztendlich ging der Endstand von 37:25 in Ordnung, auch wenn er nicht zwangsläufig so deutlich hätte ausfallen müssen. Durch die Niederlage ist der Klassenerhalt für den TUSEM nicht mehr möglich, denn zum rettenden Ufer fehlen elf Punkte. Bei noch fünf ausstehenden Partien ist der Abstieg somit nicht mehr zu verhindern.

„Natürlich war es beeindruckend, hier in der Halle in Kiel zu spielen. Aber so haben wir uns das nicht vorgestellt. Wir haben leider keinen Stich gesehen, Kiel war in der Abwehr sehr stark. Bei uns lief der Ball teilweise nicht gut und wir haben uns viele Fehler erlaubt. Da waren wir im Hinspiel deutlich mutiger und haben da flüssiger kombiniert. Dass wir absteigen und unser großes Ziel nicht mehr erreichen können, ist natürlich sehr schade. Aber wir wissen, woran es lag. Das waren vor allem die Niederlagen gegen die direkte Konkurrenz. Wir wollen trotzdem das Beste aus der Saison noch herausholen und unseren guten Eindruck mit in die letzten Spiele nehmen“, sagte TUSEM-Torwart Sebastian Bliß nach der Niederlage.

Trainer Jamal Naji ergänzte: "Wir hatten vielleicht zu viel Respekt vor dem ganzen Umfeld und dem Gegner. Leider haben wir uns zu viele technische Fehler erlaubt und dann war Kiel auch einfach zu dominant. Die haben 60 Minuten lang ihr Spiel durchgezogen und deswegen war nichts zu holen für uns. Der Abstieg ist natürlich schon bei mir mit Traurigkeit verbunden, zumal wir in der Saison das Gefühl hatten, dass wir es schaffen könnten. Dennoch ist es kein verlorenes Jahr, denn wir haben unfassbar viele Eindrücke gewonnen. Alles, was wir gelernt haben, wollen wir mit in die zweite Liga transportieren."

Für den TUSEM steht nun wieder ein Heimspiel an, am Samstag (5. Juni) geht es gegen die Eulen Ludwigshafen. Anwurf in der Arena „Am Hallo“ ist um 20.30 Uhr.

THW Kiel – TUSEM Essen 37:25 (21:14) Kiel: N.Landin, Quenstedt (1); Ehrig (6), Duvnjak (6), Sagosen (6/5), Reinkind (2), M.Landin (3), Sunnefeldt (5), Weinhold, Ekberg, Ciudad (3), Dahmke, Zarabec (1), Voigt (1), Horak (1), Pekeler (2). TUSEM: Bliß, Diedrich; Beyer (7/4), Rozman, Durmaz, Homscheid, Becher (2), Ignatow, Szczesny (2), Müller (3), Firnhaber (2), Seidel, Morante (4), Klingler (1), Kluth (3), Zechel (1). Siebenmeter: 6/7 – 4/5. Strafminuten: 2 – 10 (Disq. Firnhaber, 59.) Schiedsrichter: Standke (Ronnenberg)/Heine (Wendeburg).

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