TUSEM lässt gegen Gummersbach zu viele Chancen liegen

TUSEM lässt gegen Gummersbach zu viele Chancen liegen
Spielbericht 03.04.2022
Der TUSEM Essen hat das Topspiel in der 2. Handball-Bundesliga gegen den Spitzenreiter verloren. Letztendlich musste sich die Mannschaft von Trainer Jamal Naji dem VfL Gummersbach mit 28:32 (12:16) geschlagen geben und steht damit weiterhin auf Tabellenplatz vier.

Das Traditionsduell gegen den VfL Gummersbach stand unter besonderen Vorzeichen. Wenige Tage vor dem Spiel verstarb Petre Ivanescu, der die Geschichte beider Vereine als Trainer enorm prägte und nun seinem Krebsleiden erlag. Ihm zu Ehren gab es kurz vor Anpfiff eine Schweigeminute in der Sporthalle „Am Hallo“. Zudem trat der TUSEM in speziellen Sondertrikots an, um ein Zeichen der Solidarität mit der Ukraine und für den Frieden zu setzen. Somit ging es in gelben Trikots und blauer Hose in die Begegnung, die vor den Augen von 1893 Fans in der Halle begann.

Und da legten beide Teams direkt ein gutes Tempo an den Start, investierten viel Kraft in die Anfangsphase. Der TUSEM wirkte fokussiert und hatte leichte Vorteile auf seiner Seite. Zum Beispiel war Tim Rozman nicht nur vorne zielstrebig, sondern wusste auch in der Abwehr gut zuzupacken. So stand es nach 10 Minuten immerhin schon 7:4 und als VfL-Rechtsaußen Lukas Blohme nach einer Unsportlichkeit gegen Noah Beyer die Rote Karte gesehen hatte, schien es für die Gastgeber ganz gut zu laufen.

Doch genau in diese Phase hinein bestraften die favorisierten Gäste die Fahrlässigkeit des TUSEM. Die Überzahl spielte er nicht gut aus, stattdessen gab er die Führung aus der Hand. Die Abschlüsse saßen nicht, zudem hatten Timm Schneider und Julian Köster zu viel Handlungsspielraum. Schnell stand es 7:10 (20.). Allen voran war die Chancenauswertung das große Manko. Wie schon im Hinspiel scheiterten die Essener nicht nur vom Siebenmeterstrich, sondern auch an Keeper Tibor Ivanisevic. Dabei erspielten sie sich einige gute Abschlusssituationen, die der VfL bis dahin nicht verteidigen konnte. Bis zur Pause versuchte der TUSEM wieder heranzukommen, mehr als ein 12:16 war allerdings nicht drin.

In einem insgesamt umkämpften und ansehnlichen Topspiel versuchten die Gastgeber zu Beginn der zweiten Halbzeit das Ergebnis schnell zu egalisieren. Kaum hatten sie mal einen kleinen Lauf, waren die Fans in der Halle nochmal lautstarker zu hören. Durch Paraden von Sebastian Bliß und schnellen Gegenstößen über Noah Beyer oder Dimitri Ignatow schien die Begegnung wieder spannend zu werden, vor allem beim zwischenzeitlichen 18:20 (38.). Sie kämpften um jeden Zentimeter und machten es ihren Gegnern schwer, doch die Männer von der Margarethenhöhe schafften es nicht das Ergebnis wirklich zu drehen.

Gummersbach konnte immer wieder schnelle Gegenstöße über Raul Santos fahren, nachdem der TUSEM zuvor wieder gute Chancen liegengelassen hatte. Zudem war der Favorit im Angriff sehr ideenreich und fand gute Abschlusspositionen. Fynn Herzig oder Julian Köster wussten diese zu nutzen und schraubten den Vorsprung wieder in die Höhe. Letztendlich fiel die Entscheidung in der Schlussphase, obwohl Regisseur Timm Schneider in der 52. Minute nach seiner dritten Zeitstrafe die Rote Karte gesehen hatte und seinem Team damit fehlte. Der Auswärtssieg des Tabellenführers geriet nicht mehr so richtig in Gefahr, weil der Tabellenvierte aus Essen eben einige Möglichkeiten ungenutzt ließ.

„Wir haben viele freie Dinger verworfen. Wir spielen im Angriff einen guten Ball, machen aber die Chancen nicht. Klar, wir haben einen dünneren Kader als sonst, aber das ist kein Argument. Wir müssen ein bisschen mehr Konzentration in den Abschluss legen, dann kommt das Selbstvertrauen automatisch und wir hätten auch Gummersbach schlagen können. Wir haben die Chancen vergeben, aber wir haben hier in voller Halle ein geiles Spiel gemacht und bis zum Ende gekämpft. Darauf müssen wir aufbauen“, sagte Spielmacher Justin Müller nach der Niederlage.

Sein Trainer Jamal Naji ergänzte: „Wir hatten eine katastrophale Chancenverwertung und schließen mit einer ganz schwachen Quote ab. Dabei hatten wir es eigentlich spielerisch immer ganz gut gelöst und die Schwachstellen von Gummersbach erkannt. Aber auch unser Überzahlspiel war eine Katastrophe. Wir haben zum Beispiel eine Überzahl mit 0:3 verloren – und das geht nicht. Wir wissen, dass gegen Mannschaften wie Gummersbach alles passen muss, aber dafür hätten wir eben eine bessere Chancenverwertung gebraucht.“

Für den TUSEM geht es nun mit einem Auswärtsderby weiter. Am kommenden Freitag (8. April) steht das Duell beim VfL Eintracht Hagen an, Anwurf in der Krollmann Arena ist um 19.30 Uhr.

TUSEM Essen – VfL Gummersbach 28:32 (12:16). TUSEM: Bliß, Diedrich; Beyer (7/3), Glatthard, Rozman (5), Homscheid, Becher, Ignatow (2), Szczesny, Bergner (2), Müller (5), Firnhaber (1), Seidel (1), Morante (1), Klingler (4). Gummersbach: Nagy, Ivanisevic; Fanger (1), Vidarsson (2), Köster (4), Blohme, Häseler (3), Schneider (5), Herzig (6), Pregler (2), Dzialakiewicz, Santos (6), Kiesler, Stüber (3). Siebenmeter: 3/5 – 0/1. Strafminuten: 8 – 16 (Disq. Blohme, 10. und Schneider, 52.) Schiedsrichter: Hellbusch (Trebur)/Jansen (Geinsheim). Zuschauer: 1893.

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