Es ist wie verhext und nur schwer zu erklären: in fremden Hallen läuft es für den TUSEM in dieser Saison nicht nach Plan. Allerdings war die Leistung dieses Mal deutlich besser als noch in den vergangenen Auswärtsspielen, am Ende das Ergebnis etwas zu hoch.
Doch von vorn. Natürlich reisten die Essener hoffnungsvoll nach Nordhorn und waren erneut fest entschlossen den ersten Erfolg in der Fremde zu feiern. Allerdings starteten sie zunächst etwas hektisch und warfen den gegnerischen Torhüter warm. Kristian van der Merwe war sofort zur Stelle und ärgerte den TUSEM mit seinen Paraden. So konnte sich die HSG schnell einen ersten Vorsprung erspielen (6:3, 10.) und Essens Trainer Haase musste eine erste Auszeit nehmen. Fortan lief es etwas besser, die Abwehr stand nun stabiler und auch durch die Hereinnahme von Max Neuhaus ging im Angriff etwas mehr. So entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe, auch weil nun die Gastgeber ein bisschen zu ungenau im Passspiel und Abschluss waren.
Probleme hatte der TUSEM in der ersten Halbzeit noch im Rückzug, denn die Gastgeber drückten ordentlich aufs Tempo. Aber die Gäste hielten mit, erkämpften sich den zwischenzeitlichen 12:12-Ausgleich (27.), nachdem die HSG bereits mit vier Toren Vorsprung geführt hatte. Kurz vor dem Pausenhorn hatte Felix Eißing sogar die Chance zur Führung, scheiterte aber an van der Merwe.
Es ging also mit einem 13:13 in die zweite Halbzeit, eine eigentlich gute Basis aus Sicht der Essener. Doch die ersten fünf Minuten verschliefen sie. Im Angriff ging kaum etwas, die Abschlüsse fanden nicht den Weg ins Tor. Auf der anderen Seite spielte es die HSG schnell und erfolgreich zu Ende, zog somit auf 17:13 (35.) davon. Ein herber Rückschlag für die Gäste aus dem Ruhrgebiet, die nun wieder hinterherlaufen mussten. Dies gelang zwar, war jedoch mit viel Arbeit und einem großen Kraftakt verbunden.
Hoffnung machte, dass Torhüter Dennis Wipf die eine oder andere Parade verzeichnen konnte und dass die Hausherren phasenweise auch etwas unkonzentriert wirkten. Der TUSEM war bemüht im Spiel zu bleiben, kam aber nicht so recht in einen Spielfluss. Jedes Tor war hart erarbeitet und so kippte die Partie nicht. Dies lag aber auch daran, dass Nordhorn in den entscheidenden Phasen noch einen Gang zulegen konnte und unter anderem über Maximilian Lux sehr abgezockt vor dem Tor war.
Durch einige Fehlwürfe und Ballverluste sowie ärgerliche Zeitstrafen, wurde es für die Essener nicht einfacher. Zwar war der Siegeswille erkennbar, aber die HSG ließ sich diesen Sieg nicht mehr nehmen. Somit musste sich der TUSEM erneut geschlagen geben.
„Es war eine Verbesserung zu den anderen Auswärtsspielen. Wir haben eine gute erste Halbzeit gespielt und gute Würfe kreiert, haben sie nur leider nicht reingemacht. Wir kommen wieder zurück und über eine stabile Abwehrleistung haben wir am Ende der ersten Halbzeit sogar die Chance in Führung zu gehen. Dann kam der 0:4-Lauf, wo wir einfach nicht da waren und das Spiel hingegeben haben. Wir haben versucht mit einem Sieben-gegen-Sechs gegen diesen Trend anzukämpfen und kommen nochmal heran. Am Ende war das Ergebnis ein, zwei Tore zu hoch, aber verdient. Es klingt zwar doof, aber so müssen sich Auswärtsniederlagen anfühlen. Nicht so wie die vorherigen Spiele, wo wir viel deutlicher zurücklagen. So kann man verlieren. Trotzdem ist es ärgerlich, weil wir mit zwei, drei Toren mehr eine echte Chance auf den Sieg gehabt hätten. Es sind also gemischte Gefühle und sicherlich wieder ein hoher Lerneffekt für den einen oder anderen Spieler“, sagte TUSEM-Trainer Daniel Haase nach der Niederlage.
Für seine Mannschaft steht nun wieder ein Heimspiel an. Am 15. Dezember geht es in der Arena „Am Hallo“ gegen die Eulen Ludwigshafen, Anwurf ist um 17 Uhr.
HSG Nordhorn-Lingen – TUSEM Essen 29:24 (13:13). HSG: van der Merwe, Budalic; Bandlow (6/2), Jäger (4), Lux (7), Marschall (2), Sajenev (4), Lügering, Visser, Ruddat (1), Dasselaar, Erlingsson (4), Zintel (1), Pöhle, Kalafut. TUSEM: Wipf, Plaue; Wilhelm (1), Göttler (6), Hermeling, Wolfram, Homscheid, Reimer (4/2), Eißing (1), Szczesny (1), Szuharev (3), Neuhaus (5), Kostuj, Mast, Werschkull (1), Schoss (2). Schiedsrichter: Hillebrand/Umbescheidt (Bönen/Bergkamen). Siebenmeter: 2/2 – 2/3. Strafminuten: 6 – 8. Zuschauer: 2200.
Foto: Dennis Ewert.
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