Nach drei Auswärtsspielen in Folge stand endlich mal wieder ein Duell in heimischer Halle an. Der TUSEM musste in der Liga zuletzt ärgerliche Niederlagen einstecken, wollte sich davon aber gegen die Ostwestfalen nichts anmerken lassen. Verzichten mussten sie allerdings auf beide Kreisläufer. Christian Wilhelm (krank) und Finn Wolfram (verletzt) fielen aus. Dafür begann Rückraumspieler Dennis Szczesny am Kreis.
Und tatsächlich begannen beide Teams mit offenem Visier. Die Gäste zogen das Tempo an, konnten sich schnell eine Führung erspielen (0:2, 2.), doch der TUSEM hielt dagegen. Felix Göttler und Alex Schoss suchten immer wieder den schnellen Weg in die Tiefe in Richtung TuS-Tor. Meist waren sie damit erfolgreich und sorgten dafür, dass die Führung zugunsten der Hausherren kippte (5:4, 10.).
Die Abwehr der Essener machte einen sehr konzentrierten und stabilen Eindruck, packte immer wieder beherzt zu. Zudem konnte Torhüter Dominik Plaue schon im ersten Durchgang ein paar Paraden verzeichnen und somit seinem Team helfen. Der TUSEM hatte einen guten Plan, stand defensiv kompakt und versuchte den Gegner mit taktischen Kniffen herauszufordern. So spielte das Haase-Team phasenweise mit einer 5:1-Deckung, was durchaus erfolgreich verlief. Lübbecke biss sich einige Male die Zähne aus und musste aus schwierigen Positionen zum Abschluss kommen. Somit fand der Ball nur selten den Weg ins Tor.
Der TUSEM konnte sich erstmals deutlich absetzen (11:5, 22.) und machte bis dahin vieles richtig, vor allem defensiv. Doch noch vor der Pause kämpften sich die Gäste heran. Die Essener waren teilweise etwas zu fahrlässig im Angriff und Lübbecke lauerte auf Fehler. Lutz Heiny sorgte mit seinen Toren dafür, dass die Ostwestfalen wieder Hoffnung schöpften. So betrug der Rückstand zur Halbzeit nur noch zwei Treffer (12:10).
Kurz nach Wiederanpfiff stand die Begegnung an einem möglichen Scheidepunkt. Schaffen es die Gäste das Duell zu drehen oder findet der TUSEM wieder in die Spur und lässt sich die Führung nicht nehmen? Letzteres sollte der Fall sein. Angeführt von Rückraumspieler Nils Homscheid, der die Ruhe behielt, seine Mitspieler immer wieder gut in Szene setzte und auch selbst einige Male erfolgreich abschließen konnte, bauten die Essener den Vorsprung wieder aus. Homscheid war das Lenkrad, Felix Göttler brachte weitere PS auf die Straße. Der Neuzugang traf mehrfach sehenswert und konnte sich gegen die etwas offensivere Deckung der Gäste behaupten.
TuS N.-Lübbecke blieb dennoch dran, angetrieben von Sven Weßeling im Rückraum. Schnelle Gegenstoßtore von Alexander Schulze ließen die mitgereisten Gäste-Fans ein letztes Mal hoffen. Doch Torhüter Dominik Plaue und seine Vorderleute zerstörten diese Hoffnung. Auch der eingewechselte Oskar Kostuj setzte viele Impulse im Angriff, wirbelte die TuS-Abwehr ordentlich durcheinander. Der TUSEM blieb im Kopf klar und zog entscheidend davon. Dementsprechend gut war die Stimmung in der Arena „Am Hallo“ und der Feier stand am Ende nichts mehr im Wege – 29:23!
„Die Abwehr hat mir am besten gefallen. 23 Gegentore zu bekommen, ist eine gute Basis. Im Angriff hatten wir hier und da noch ein paar Probleme, haben aber auch da gut gearbeitet. Es hat mich sehr glücklich gemacht, dass wir so eine Leistung gebracht haben, obwohl wir ohne unsere Kreisläufer auskommen mussten. Da muss ich Dennis Szczesny lobend erwähnen, der sich trotz seiner Verletzung der letzten Tage über 60 Minuten in den Dienst der Mannschaft gestellt hat. In der zweiten Halbzeit haben wir es sehr effizient gelöst“, sagte TUSEM-Trainer Daniel Haase nach dem Heimsieg.
Auch Nils Homscheid war zufrieden: „Am besten war, dass wir ruhig geblieben sind. Wir hatten ein paar Probleme mit der gegnerischen 5:1-Deckung, aber wir sind geduldig geblieben und haben an uns geglaubt. Im Laufe der Zeit haben wir dann die Führung ausgebaut und den Sieg nach Hause gebracht. Ich denke, dass wir schon ein ganzes Stück reifer geworden sind im Laufe der Saison.“
Schon am kommenden Mittwoch (23. Oktober) geht es für den TUSEM weiter, dann mit einem weiteren Auswärtsspiel beim TV Hüttenberg. Anwurf im Sportzentrum Hüttenberg ist um 19 Uhr.
TUSEM Essen – TuS N.-Lübbecke 29:23 (12:10). TUSEM: Wipf, Plaue; Göttler (6), Hermeling, Homscheid (6/3), Reimer, Eißing (4), Szczesny (2), Clarius, Weiß, Szuharev, Kostuj (1), Mast, Werschkull (6), Schoss (4). Lübbecke: Zecher, Grabenstein; Genz (3), Heiny (3), Hörr, Ebner (2), Petreikis, Schulze (5), Dräger (4), Kontrec, Kolodziej, Weßeling (4), Skroblien, Kloor, Süßer, Wieling (2). Schiedsrichter: C. vom Dorff/F. vom Dorff (Kaarst). Siebenmeter: 3/3 – 0/1. Strafminuten: 2 – 8. Zuschauer: 1512.
Foto: Dennis Ewert.
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