Es scheint wie verhext zu sein: Der TUSEM Essen kann in dieser Saison einfach kein Auswärtsspiel gewinnen. Wenn man von den beiden Pokalspielen in Krefeld und Hamm absieht, ging der TUSEM in sieben Auswärtsspielen immer als Verlierer von der Platte. Dabei hatte die Partie beim Dessau-Roßlauer HV gut angefangen: Der TUSEM war präsent, aktiv und offensiv sehr effektiv. Nach gut 13 Minuten führten die Essener mit 10:6 und es hatte den Anschein, als würde die Serie der Auswärtsniederlagen enden können. In der Folge kam der DRHV zwar besser in die Partie, doch das Spiel blieb insgesamt umkämpft und ausgeglichen. Mit 15:15 ging es in die Pause und diejenigen, die es mit dem TUSEM hielten, hofften weiter auf die ersten zwei Punkte in fremder Halle. Doch was dann folgte, war schier unerklärlich: Die Essener blieben mental und körperlich gefühlt in der Kabine und bei den Gastgebern gelang alles. Binnen acht Minuten hatten sich die Sachsen-Anhalter eine 22:15-Führung herausgespielt. Der TUSEM bekam überhaupt keinen Fuß mehr in die Tür. Spätestens beim 30:20 für Dessau in der 50. Minute war die Partie endgültig entschieden. Der TUSEM konnte in den letzten zehn Minuten noch etwas Ergebniskosmetik betreiben. TUSEM-Coach Daniel Haase, der mit zwei frühen Auszeiten versuchte, den Dessauer Lauf im zweiten Durchgang zu unterbrechen, war bedient ob des Verlaufs des Spiels: „Wir waren und sind sehr enttäuscht über die Niederlage. In der ersten Halbzeit haben wir eine gute Leistung gezeigt. Mit dem Start in die zweite Hälfte machen wir uns das selber kaputt. Wir haben im Nachhinein viele Sachen angesprochen.“
Mit Balingen kommt ein Topteam ans „Hallo“ – Haase sieht den TUSEM daheim gewappnet
Wie so oft in den vergangenen Wochen bietet sich dem TUSEM gleich die Chance auf Wiedergutmachung. Am frühen Sonntagabend kommt aber ein Schwergewicht der Liga nach Essen. Balingen-Weilstetten reist als Erstliga-Absteiger und momentaner Tabellendritter ans „Hallo“. Das Team von Cheftrainer Matthias Flohr hatte im Sommer einen großen Umbruch zu bewältigen: Zehn Abgänge stehen insgesamt acht Neuzugängen gegenüber. Sportlich läuft es dennoch prächtig für die Mannschaft aus dem südlichen Baden-Württemberg. Neben dem bisher starken Abschneiden in der Liga steht der HBW auch im Viertelfinale des DHB-Pokals, wo man am 18. Dezember auswärts auf den Ligakonkurrenten aus Coburg trifft. Der TUSEM hat bisher jedes seiner Liga-Heimspiele gewonnen und plant naturgemäß, diese Serie am Sonntag fortzusetzen. Daniel Haase erklärt, worauf es dann besonders ankommen wird: „Wir wissen, dass wir zuhause jeden schlagen können, da spielt der Gegner in erster Linie keine große Rolle. Balingen hat nach dem Abstieg eine sehr gut zusammengestellte Mannschaft. Ich persönlich freue mich auf ein Wiedersehen mit zwei ehemaligen Spielern von mir, Jannis Schneibel und Robert Timmermeister. Wir haben eine gute, intensive Trainingswoche hinter uns und gehen mit breiter Brust in das Spiel.“ Der TUSEM freut sich über jeden Fan, der sich am Sonntag in die Halle begibt, um die Jungs vor Ort zu unterstützen. Tickets gibt es unter tusemessen.de/tickets und an der Abendkasse. Für alle Daheimgebliebenen besteht die Chance, die Partie bei DYN zu verfolgen.
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