Wenn man an Deutschlands größte und bekannteste Karnevalshochburgen denkt, kommt einem Hagen nicht unbedingt in den Sinn. Und dennoch war das Heimspiel am Karnevalsfreitag für den VfL ein voller Erfolg: Viele verkleidete Besucher auf der Tribüne und ein gleichermaßen verdienter wie wichtiger 32:23-Heimsieg. Die Anhänger des TUSEM hatten indes gehofft, dass die Essener die Ischelandhalle als Sieger verlassen und endlich die ersten zwei Punkte auf fremder Platte einfahren. Doch daraus wurde nichts: Der TUSEM unterlag deutlich und wartet weiter auf den ersten Auswärtssieg. Einige Muster finden sich derweil in vielen Auswärtsspielen wieder: Die Essener kommen schwer rein in die Partie, kämpfen sich zurück, nur um sich dann mit eigenen Fehlern und Unzulänglichkeiten selber um die Siegchance zu bringen. Auch in Hagen war die Begegnung schon frühzeitig entschieden. TUSEM-Coach Daniel Haase war naturgemäß genervt nach der Partie und dachte dabei besonders an die eigene Anhängerschaft: „Es waren viele Fans von uns mit nach Hagen gereist. Wir haben da einfach eine große Verantwortung, uns vernünftig zu präsentieren. Das haben wir in wichtigen Phasen nicht geschafft und dementsprechend auch angesprochen. Uns war es im Nachhinein wichtig, das nicht einfach so stehen zu lassen. Jetzt gucken wir wieder nach vorne.“
Böse Erinnerungen an das Hinspiel – TUSEM will mit einem guten Gefühl in die Pause gehen
Am Freitagabend wartet dann direkt das nächste Derby auf den TUSEM, wenn der TSV Bayer Dormagen in der Sporthalle „Am Hallo“ zu Gast ist. Beide Städte liegen Luftlinie etwa 40 Kilometer auseinander. Auch abgesehen von diesem geografischen Aspekt lassen sich viele Gemeinsamkeiten zwischen den beiden Teams finden: Die Kader sind jeweils sehr jung, beide Teams definieren sich über ihr Tempospiel und sind ausgesprochen heimstark. Dormagen hat auswärts – äquivalent zum TUSEM – häufig Probleme und hat in dieser Saison erst einen Sieg in der Fremde einfahren können (34:30 in Konstanz). Die Mannschaft von Cheftrainer Julian Bauer hat in dieser Saison aber schon öfter gezeigt, dass mit ihr zu rechnen ist. Neben Erfolgen gegen Minden, Hüttenberg oder Balingen bewies Dormagen auch im Hinspiel gegen den TUSEM seine Klasse und gewann Anfang Oktober mit 30:21. Die Essener erwischten damals einen ganz unglücklichen Start in das Spiel und lagen früh mit 0:5 zurück. Dass der TUSEM daheim aber oft glänzende Leistungen auf die Platte gebracht hat, wird auch dem TSV nicht verborgen geblieben sein. Daniel Haase ist jedenfalls positiv gestimmt, weiß aber auch um Dormagens Stärken: „Es ist sicherlich eine gewisse Brisanz in der Partie, da sich viele Spieler untereinander kennen. Die Mannschaft ist sehr jung, ähnlich wie wir. Dormagen produziert viele Abschlüsse, kassiert aber auch viele Gegentore. Wir müssen in den 1-gegen-1-Situationen da sein und sie nicht in ihr Tempospiel kommen lassen.“ Nach dem Spiel hat der TUSEM zwei Wochen spielfrei, ehe am 21. März GWD Minden nach Essen kommt. Für die Partie am Freitag gibt es noch Restkarten, entweder online unter tusemessen.de/tickets oder an den Abendkassen. Für Daheimgebliebene besteht die Chance, die Partie bei DYN zu verfolgen.